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Ein Leitfaden für Swinger-Neulinge und wie Pärchen damit starten können

Ein Leitfaden für Swinger-Neulinge und wie Pärchen damit starten können

Hast du dich jemals gefragt, was Swingen ist und ob es etwas für dich sein könnte? Egal, ob du daran interessiert bist, Swinging selbst auszuprobieren, oder ob du einfach mehr über diese Form der Nicht-Monogamie erfahren möchtest, hier findest du alles, was du wissen musst.

Hast du dich jemals gefragt, was Swingen ist und ob es etwas für dich sein könnte? Egal, ob du daran interessiert bist, Swinging selbst auszuprobieren, oder ob du einfach mehr über diese Form der Nicht-Monogamie erfahren möchtest, hier findest du alles, was du wissen musst.

Was ist Swingen?

Swingen ist eine Form des sexuellen Kontakts zwischen einvernehmlich handelnden Erwachsenen, bei der die Sexualpartner getauscht oder sexuelle Handlungen in einer Gruppe vollzogen werden – meistens geschieht dies im Rahmen einer Paarbeziehung.

Swinger betreiben sexuelle Aktivitäten außerhalb ihrer Hauptbeziehung als gemeinsame Erfahrung mit ihrem Partner. Das bedeutet, dass der meiste beziehungsexterne Sex, den Swinger ausüben, dort stattfindet, wo ihr Partner ihn sehen und/oder miterleben kann. Viele Swinger bezeichnen ihren Lebensstil als „freie Lebensart“, was im Wesentlichen bedeutet, dass das Swingen (und oft auch andere Verhaltensweisen wie Kink und BDSM) ein wichtiger Bestandteil ihrer sexuellen Identität ist und die Art und Weise bestimmt, wie sie ihr Leben gestalten.

Es ist ein Irrglaube, dass Swinger Menschen sind, die „nicht in der Lage sind, sich zu binden, die nicht wissen, wie man Grenzen setzt, oder die sich in problematischen Beziehungen befinden“. Ein weiterer Irrglaube ist es, dass es eine kriselnde Beziehung retten kann. Die Wahrheit ist eher das Gegenteil. Swingen ist keine Lösung für eine gestörte Beziehung. Es verhindert weder das Fremdgehen noch rettet es eine Beziehung. Swinging wird nur für Paare empfohlen, die sich in ihrer Beziehung sicher fühlen.

Swinging vs. offene Beziehungen.

Swinging wird oft mit einer offenen Beziehung verwechselt, aber die beiden Begriffe sind nicht völlig synonym.

Während alle Swinger technisch gesehen eine offene Beziehung haben (d. h. die Erlaubnis, Sex mit Personen außerhalb der Beziehung haben dürfen), sind nicht alle Menschen in offenen Beziehungen Swinger. Menschen in offenen Beziehungen, die keine Swinger sind, führen ihre außersexuellen Beziehungen oft in Abwesenheit ihres Partners und haben manchmal sogar eine „Frag nicht, sag nichts“-Politik, wenn es um Sex geht. Beim Swingen tauschen sich die Paare viel mehr über ihre sexuellen Erfahrungen aus und erzählen sich gegenseitig von ihren Erlebnissen, denn das ist erotisch und aufregend für Menschen, die gerne swingen. Manche Swinging-Paare sind auch nur in bestimmten Situationen „offen“ für externe Sexualpartner, d. h. wenn sich das Paar gemeinsam auf eine bestimmte Swinger-Erfahrung einlässt.

Swingen ist auch nicht dasselbe wie Polyamorie, da Polyamorie das Eingehen und Aufrechterhalten von romantischen und sexuellen Bindungen mit mehreren Personen beinhaltet. Im Gegensatz zu polyamoren Menschen suchen Swinger nicht aktiv nach anderen Menschen, mit denen sie eine romantische Beziehung eingehen können. Normalerweise suchen Swinger nur nach Sex mit anderen, ohne oder mit nur wenigen Verpflichtungen.

Swinging ist rein sexuell, und Swinger haben oft nur minimalen Kontakt zu den Menschen, mit denen sie swingen, und keine romantischen Gefühle für sie.

Was alle drei Konzepte verbindet, ist jedoch, dass sie alle Formen der einvernehmlichen Nicht-Monogamie sind und ein hohes Maß an Vertrauen, Kommunikation und Ehrlichkeit erfordern.

Anzeichen dafür, dass du Spaß am Swingen haben könntest:

  • Du phantasierst über Sex außerhalb deiner Partnerschaft.
  • Du wirst von der Vorstellung angetörnt, deinen Partner bei sexuellen Kontakten mit anderen Menschen zu sehen.
  • Du bist generell erregt von Neuem und Abenteuern.
  • Du und dein Partner könnt gut miteinander kommunizieren und wisst, wie ihr alle auftretenden Probleme lösen könnt.
  • Du bist in der Lage, Liebe und Sex zu trennen.
  • Du schaust gerne Pornos, in denen Gruppensex, Frauentausch oder Voyeurismus vorkommen.
  • Du und dein Partner vertrauen einander vollkommen.
  • Du und dein Partner machen manchmal Dirty Talk über Gruppensex oder Partnertausch.
  • Du hattest schon einmal Gruppensex und fandest ihn heiß.
  • Du bist generell aufgeschlossen und sexuell abenteuerlustig.

Wichtige Dinge, die du wissen solltest, bevor ihr es ausprobiert:

1. Mache dich mit dem Fachjargon vertraut.
Swinging hat sein eigenes Vokabular. Eine gängige Form des Swingens ist zum Beispiel, dass zwei Paare zusammenkommen und die Partner für den Sex „tauschen“. Beim Swingen kann es sich um einen „Soft Swap“ oder einen „Full Swap“ handeln. Ein „Soft Swap“ bedeutet, dass du mit einer Person, die nicht dein Partner ist, alles bis hin zum Oralsex machst, während ein „Full Swap“ sich auf den Geschlechtsverkehr bezieht.

Es ist auch wichtig zu wissen, dass ein „Einhorn“ eine alleinstehende Frau ist, die offen für Sex mit heterosexuellen Paaren ist, und dass „geschlossene Tür“ bedeutet, dass es in Ordnung ist, wenn dein Partner Sex außerhalb deiner Sichtweite hat.

2. Sprich mit deinem Partner über eure Erwartungen.
Sprich mit deinem Partner ausführlich darüber, was ihr beim gemeinsamen Swingen machen wollt und was nicht. Habt ihr nur Gruppensex zusammen? Oder werdet ihr die Partner mit einem anderen Paar tauschen? Was erhofft ihr euch vom Swingen? Stellt sicher, dass ihr beide die gleichen Ziele und Wünsche habt, um euch zu öffnen.

Es ist sehr wichtig, dass du deinen Partner nicht dazu zwingst, mitzumachen, was du willst. Swinging wird nur dann Spaß machen, wenn beide Parteien begeistert und richtig informiert sind.

3. Überlege dir, welche Safer-Sex-Vorkehrungen ihr treffen müsst.
Es ist wichtig, dass du vorher darüber sprichst, welche Schutzmaßnahmen ihr verwenden wollt und mit welchem Risiko ihr einverstanden seid. Die Verwendung von Kondomen kann das Risiko von Geschlechtskrankheiten und Schwangerschaften erheblich senken, aber kein Schutz ist 100% sicher. Deshalb solltet ihr besprechen, was ihr im Falle einer ungewollten Schwangerschaft oder eines positiven HIV-Tests tun wollt.

4. Plant einen Nachgespräch ein.
Nach dem ersten Mal schwingen, werdet ihr eine Menge Gefühle haben! Hoffentlich sind sie alle positiv, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass ihr euch neben all der Euphorie auch verwirrt, schuldig oder überwältigt fühlt.

Ein wichtiger Tipp ist, dass ihr euch Zeit nehmt, um euch nach dem Erlebnis wieder zusammenzusetzen und euch gegenseitig zu überprüfen. Ihr könnt darüber sprechen, wie das Erlebnis für euch war, was gut gelaufen ist, was schwierig war und was ihr bei einem erneuten Versuch vielleicht ändern wollt. Die Hilfe eines Sexualtherapeuten, der sich auf einvernehmliche Nicht-Monogamie spezialisiert hat, kann in dieser Situation ebenfalls Wunder bewirken.

5. Knüpft ein Netzwerk.
Seid ihr bereit, euch auf den ersten Schritt zu einlassen? Zum Einstieg könnt ihr einen Swingerclub besuchen und erst einmal zuschauen, bevor ihr selbst aktiv werdet. Schaut euch nach Clubs in eurer Gegend um und lest euch die Richtlinien durch, bevor ihr dort hingeht. Achtet auf eine gute Einvernehmlichkeit und seid rücksichtsvoll gegenüber den Grenzen anderer Menschen.

Wie du mit deinem Partner über die Idee sprichst.

Seinem Partner zu sagen, dass man sich für das Swingen interessiert, kann sich wie eine kleine Herausforderung anfühlen. Schließlich ist die Norm der Monogamie sehr stark ausgeprägt, und selbst Menschen, die von der Idee des Swingens angetan und begeistert sind, könnten anfangs ein paar Probleme damit haben.

Um die beste Grundlage für ein erfolgreiches Gespräch zu schaffen, solltest du das Thema zu einem Zeitpunkt ansprechen, von dem du weißt, dass dein Partner in einer entspannten Stimmung ist und keine dringenden Aufgaben zu erledigen hat.

Bring das Thema behutsam zur Sprache, indem du einen offenen und neugierigen Ansatz wählst. Verwende ‚Ich‘-Aussagen, um zu zeigen, dass du dir deine Wünsche zu eigen machst. Stelle Fragen, um mehr über die WÜnsche deines Partners zu erfahren, und übe dich darin, nicht zu voreingenommen zu sein, wenn dein Partner nicht mitzieht. Wenn dies der Fall ist, dann verschiebt ihr das Thema und kommt zu einem späteren Zeitpunkt wieder darauf zurück.

Kurz gesagt: Mach aus dem Gespräch ein echtes Gespräch und nicht nur eine Aussage darüber, was du willst. Wenn du wirklich zuhörst, was dein Partner sagt, und darauf aus einem Gefühl der Liebe heraus reagierst, anstatt dich zu verteidigen, kannst du sehr weit kommen.

Sobald du das Gespräch eröffnet hast, kannst du vorschlagen, dass ihr beide das Swingen gemeinsam ausprobiert. Ein gemeinsames Ausprobieren gibt Ihrem Partner ein sicheres Gefühl.

Wenn du der Partner bist, der das Gespräch initiiert, solltest du sicherstellen, dass du ein klares ‚Ja‘ von deinem Partner bekommst. Beide Partner in der Beziehung müssen das gleiche Interesse am Swingen haben, bevor ihr es ausprobiert.

Fazit:
Swingen kann, wie alle Formen der einvernehmlichen Nicht-Monogamie, ein breites Spektrum an lustvollen und aufregenden Begegnungen bringen, die die Bindung zwischen dir und deinem Partner vertiefen können. Solange du und dein Partner euch einig seid, was Swingen für euch bedeutet, könnt ihr euch auf viele glückliche, feuchtfröhliche gemeinsame Nächte freuen!


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